Hendrik Brodhecker gewinnt den Großen Preis

Schöner hatte man das Drehbuch für den diesjährigen Großen Preis des PSV Rheinland-Pfalz im Springen nicht schreiben können: ein gut gefülltes und starkes Starterfeld, eine spannende Entscheidung um den Sieg und schließlich ein überglücklicher Sieger, der damit den größten Erfolg seiner bisherigen sportlichen Karriere feierte.

Ausgetragen wurde der Große Preis im Springen beim RV Idar-Oberstein. Mit seinem neu gebauten Sandplatz bot der Verein allerbeste Bedingungen und wurde mit guten Starterfeldern belohnt. 26 Paare standen auf der Starterliste dieses S**-Springens mit Siegerrunde, das – genau wie der Große Preis in der Dressur Anfang September in Bad Marienberg übrigens – von der Firma Nölken Hygiene Products in Windhagen unterstützt wird. Die Glückwünsche des PSVRP und des Sponsors überbrachte Thomas Peters, Vorsitzender im Ausschuss Turniersport.

Parcourschef Frank Andreas hatte seinen Job bestens verstanden, genau das zu platzierende Viertel mit einer Nullrunde in die Siegerrunde vorrücken zu lassen. Dabei hatten die zahlreichen Zuschauer ein bisschen auf den ersten „Nuller“ warten müssen – der Luxemburger Marcel Ewen kam als siebter Starter als erster fehlerfrei ins Ziel. Aufgrund der langsamsten Zeit der sieben Teilnehmer in der Siegerrunde war der 43-Jährige vom Club Hippique Beaufort dann im verkürzten Kurs erneut als erster dran und musste vorlegen: Mit dem achtjährigen Zinedine-Sohn Z-Force kam er fehlerfrei nach 51,31 Sekunden ins Ziel.

Sebastian Kirst bester Rheinland-Pfälzer

Die Zeit schien machbar, die „Null“ zunächst nicht. Sowohl bei Melina Schwaab (Süttenbacher RSG) als auch bei den beiden folgenden Luxemburgern Shoorendran Nageswaran und Franco Martinez fielen Stangen. Dann kam Hendrik Brodhecker (RFV Wolfskehlen): Der 27-Jährige ritt mit dem neunjährigen Camargo-Sohn Caspari eine starke Runde, kam fehlerfrei ins Ziel und war noch dazu minimal schneller als Marcel Ewen – 51,31 Sekunden, die Führung.

Als schnellster Starter aus dem Umlauf hatte es Sebastian Kirst (RC Mittelmosel Simmenach) dann noch in der Hand: Der 39-Jährige, der zwei Wochen zuvor Fünfter bei der Landesmeisterschaft der Reiter geworden war, gab mit seinem 17-jährigen Cricket Gas – die beiden haben bereits acht gemeinsame S-Siege bis zu Zwei-Sterne-Niveau auf dem Konto und hatten freitags die erste Qualifikation zum Großen Preis gewonnen. Die Zeit hätte mit 48,77 Sekunden locker gereicht, doch Sebastian Kirst musste einen Abwurf hinnehmen und fiel hinter Hendrik Brodhecker und Marcel Ewen auf Rang drei zurück. Damit war er bester Rheinland-Pfälzer im heimischen Großen Preis.

Überglücklicher Sieger

Der Sieger konnte sein Glück kaum fassen – hatte er doch nur wenige Stunden vor seinem S**-Sieg erst mit einem Punktespringen der Klasse S* sein erstes schweres Springen in seiner Karriere überhaupt gewonnen! „Wow! Was für ein Finaltag“, war Hendrik Brodhecker, der mittlere von drei springreitenden Brüdern, überglücklich. „Erst schenkt Kassandra mir meinen ersten S*-Sieg und dann setzt Caspari noch einen drauf und sichert uns den Sieg im S**-Großen Preis von Rheinland-Pfalz. Ich bin stolz und dankbar für meine beiden Super-Füchse, diesen Tag werde ich so schnell nicht vergessen.“

Eva Schaab

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