Als Turniermoderator hat Jochen Lainer mit seiner Stimme, seinen Worten und seinem Fachwissen zahlreiche Veranstaltungen in Rheinland-Pfalz und weit darüber hinaus bereichert – Ende November verunglückte der 55-Jährige tödlich. Nicht nur in der Reitsportszene hinterlässt er eine nicht zu schließende Lücke.
Jochen Lainer wuchs in Mainz auf und auch seine Passion zu den Pferden nahm dort ihren Anfang, bei Voltigiermeisterin Hanne Strübel, die es sich zutraute, dem Jungen mit einem kleinen Handicap das Reiten beizubringen. Mit seinem eigenen Pferd nahm Jochen Lainer dann erfolgreich an Dressur- und Springturnieren teil. Seine Passion als Turniermoderator entdeckte er eher zufällig – in seinem damaligen Reitverein, dem RFV 1929 Mainz-Hechtsheim, in dem er auch viele Jahre dem Vorstand angehörte, wurde jemand gesucht, der sich bei Veranstaltungen und Turnieren an das Mikrofon setzen könnte. So begann Jochen Lainer seine bemerkenswerte Sprecherkarriere, die er in seiner Freizeit ausübte und die ihn sehr erfüllte.
Als Turniermoderator geschätzt
Über die Grenzen von Rheinland-Pfalz war er als Turniermoderator gefragt und sehr geschätzt. Er saß bei ländlichen Turnieren und überregionalen Veranstaltungen genauso am Mikrofon wie bei Landesmeisterschaften und internationalen Spitzenevents wie dem Wiesbadener Pfingstturnier und Pferd International in München. Auch in der Schweiz war Jochen Lainer gefragt – mit seiner fachlich fundierten, abwechslungsreichen und wortgewandten Moderation prägte er insbesondere die Dressurwoche Engelberg über viele Jahre, bei der wertvolle private Freundschaften entstanden, sowie die Schweizer Dressur-Meisterschaften.
Vor über 20 Jahren verlegte Jochen Lainer der Liebe wegen seinen Lebensmittelpunkt nach Gebroth in den Soonwald und war auch hier in seiner Freizeit noch gerne im Sattel unterwegs. Nach seinem Tod erreichten seine Ehefrau Juliane unzählige wertschätzende Beileidsbekundungen. Eine beschreibt Jochen Lainer besonders treffend: „Jochen war ein ganz besonderer Mensch. Mit seiner warmen Art, seinem Humor und dieser unglaublichen Ausstrahlung hat er jedes Turnier zu etwas Einzigartigem gemacht. Seine Ansagen waren mehr als nur Worte, sie haben die Atmosphäre getragen, Leben und Freude in jeden Moment gebracht. Mit ihm ist nicht nur ein großartiger Ansager gegangen, sondern ein Mensch, der viele Herzen berührt hat.“