Goldenes Reitabzeichen für Mikka Roth

Ein emotionaler Höhepunkt beim großen Pfingstturnier des RFV Zeiskam am vergangenen Wochenende gehörte Mikka Roth: Der 20-Jährige erhielt im Rahmen des Turniers bei seinem langjährigen Heimatverein das Goldene Reitabzeichen für seine Erfolge in Springen der schweren Klasse. Begleitet von seinen Eltern Barbara und Fritz Roth sowie seiner Schwester Britt – übrigens alle drei ebenfalls mit dem Goldenen Reitabzeichen bereits ausgezeichnet – sowie zahlreichen Freunden und Weggefährten nahm Mikka Roth diese besondere Auszeichnung auf dem mit goldenen Luftballons geschmückten Hauptplatz entgegen. Unter den Weggefährten waren Graciella und Thomas Bruch aus St. Wendel, die über die Stiftung Deutscher Pferdesport seine Förderpaten seit 2020 sind, sowie Bernd und Philipp Freier, die ihre jungen Pferde der Familie Roth regelmäßig zur Ausbildung anvertrauen. Mit dabei war auch ein seltener Gast: seine Oma Carmen, die in den letzten Jahren aus Angst um ihren Enkel kein Turnier mehr besuchte und nur unter der Prämisse nach Zeiskam gekommen war, dass Mikka keinen Sprung machen würde.

Der Weg von Mikka Roth in den Reitsport verlief nicht so gradlinig wie bei seiner älteren Schwester Britt, die auf dem Pferd saß, bevor sie richtig laufen konnte. Mikka hatte zunächst kein richtiges Interesse am Reiten, putzte sein Pony Muckel lieber und stellte es in der familieneigenen Tierarztpraxis vor. Auf den Turnieren war er dennoch mit seiner Familie immer dabei, packte an und umsorgte die Pferde mit Leckerlis und Streicheleinheiten. Doch als Fritz Roth dann von seinem Plan zu einem Ausritt durch den Pfälzer Wald berichtete, änderte sich für den damals achtjährigen Mikka alles: Denn wer da dabei sein wollte, der sollte reiten können. Von da an trainierte er und fand immer mehr Spaß am Reiten. Auch wenn der Ausritt nie stattfand – der Grundstein für eine tolle Karriere im Springsattel war gelegt. Bereits im Spätjahr ritt Mikka Roth mit Luigi sein erstes A-Springen.

Kein Konkurrenzkampf

Es ging steil bergauf und obwohl die Fußspuren seiner erfolgreichen Schwester groß waren, gab es zwischen Britt und Mikka keinen Konkurrenzkampf. Im Gegenteil: Britt gab 2015 den „Familien-Lehrmeister“ Acontenonce an ihren Bruder ab. Mit „Aki“ ritt Mikka ab 2015 seine ersten M-Springen, war 2017 mit zwölf Jahren mit ihm in seinem ersten S-Springen in Zeiskam auf Anhieb platziert. 2017 durfte er auch Atthina von Britt übernehmen, mit der er bei den Children (U14) der DJM in Aachen und in Nationenpreisen ritt. 2018 wurde Mikka Roth zur Europameisterschaft nominiert, doch vier Wochen vorher fiel sein Sportpartner aus. Ohne Zögern stellte Britt Roth ihrem kleinen Bruder ihren Caboto zur Verfügung – die beiden wurden Mannschaftseuropameister.

2019 ritt Mikka Roth bereits Springen bis Klasse S**, im August 2020 gewann er dann sein erstes Springen in der schweren Klasse mit dem erst siebenjährigen Conan. Bis 2024 gewann er insgesamt 19 S-Springen mit Conan, Clayton, Jay-Jay, Chilly-Billy und vor allem Caboto. An Pfingsten 2023 kam Rossmount Flamenco B in den Stall – mit ihm konnte Mikka sechs schwere Springen gewinnen und sich mehrfach in S** und S*** platzieren. Bei der Landesmeisterschaft in Worms-Pfeddersheim gewann Mikka Roth mit „Rossi“ die Finalprüfung der Reiter, ein S**-Springen, nach Stechen und erreichte damit die Voraussetzung für die Verleihung des Goldenen Reitabzeichens. Diese Auszeichnung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung erhielt er auf dem Pfingstturnier in Zeiskam von PSVRP-Geschäftsführerin Annika Stahl und dem Landestrainer Springen, Sepp Gemein.

 

Foto: Alexander Scherer / Lightwork

Eva Schaab

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