Silbermedaille für das Dressurteam

Mit einer absolut positiven Bilanz – vor allem im Dressurlager – kamen die rheinland-pfälzischen Ponyreiter von ihren Süddeutschen Meisterschaften Mitte Oktober aus Prussendorf zurück. “Eine gut organisierte Veranstaltung”, lobte Dressur-Landestrainer Bruno Eidam. “Es haben sich alle unsere Reiterinnen und Reiter sehr gut präsentiert.” Gekrönt wurden die Auftritte im Viereck mit gleich zwei Medaillen. Die Silbermedaille gab es für das Team von Bruno Eidam in der Mannschaftswertung der Dressurreiter. Fabiana Kauf mit Daydreamer NRW, Lena Berghaus mit Bright Delight B, Viktoria Bell mit PAV New York und Teresa Schreck mit Docelli sammelten 211,31 Punkte und landeten damit hinter den siegreichen Baden-Württembergerinnen (213,98 Punkte) und vor Hessen (207,19 Punkte) ungefährdet auf dem zweiten Platz. Die zweite Mannschaft mit Fabiana Kauf (Now or Never), Charlotte Morsey (Movie’s Starlight) und Joules Radovic (J.B. Mirage) musste ohne Streichergebnis auskommen und kam auf 201,47 Punkte, Rang sieben.

Der Mannschaftserfolg kam nicht von ungefähr: Drei Reiterinnen schafften den Sprung unter die besten Zwölf in das große Kür-Finale, die beste von ihnen trug am Ende noch eine zweite Medaille um den Hals. Lena Berghaus und Bright Delight B belegten in der Kür den dritten Platz, schoben sich damit noch hauchdünn aufs Treppchen und gewannen Bronze mit drei Runden über 70 Prozent. “Das war ganz schön spannend”, betonte die 14-Jährige nach der Meisterschaft. Sie sei mit dem Ziel nach Prussendorf gefahren, das große Kür-Finale reiten zu dürfen, sagte Lena Berghaus: “Und ich hatte gehofft, an allen drei Tagen über 70 Prozent zu kommen. Dass es letztlich für das Treppchen reichen wird, hat sich erst spät im Finale gezeigt.” Seit März ist Bright Delight B ihr Partner im Viereck, seitdem haben die beiden zahlreiche Erfolge wie den Landesmeistertitel oder den Sieg im Finale des Nürnberger Burg-Pokals der Junioren gefeiert. “Auf Brighty ist gefühlt in jeder Lebenslage Verlass. Wenn wir zusammen in Prüfungen starten, ist er ganz bei mir”, beschreibt die 14-jährige Reiterin ihr Pony. Im Frühjahr hatte ihre Mutter mit dem Züchter von Bright Delight B Kontakt aufgenommen, als die Familie auf der Suche nach einem Pony war. An ihrem Geburtstag durfte Lena dann probereiten, wenige Tage später zog das Pony bei ihr in Neuwied ein. “Es hat direkt gepasst”, erinnert sie sich. “Dieses Kennenlernen von Brighty war mein schönstes Geburtstagsgeschenk. Es macht einfach riesigen Spaß, Zeit mit ihm zu verbringen.”

Dicht beieinander

Eng war es unter den besten Ponyreiterinnen Süddeutschlands. Zwischen der drittplatzierten Lena Berghaus (214,75 Punkte) und ihrer siebtplatzierten Verbandskollegin Fabiana Kauf (214,10 Punkte) lag nur ein kleiner Abstand. Für Fabiana Kauf verliefen die Meisterschaften generell sehr erfolgreich: Sie kam in allen Prüfungen mit ihrem Meisterschaftspony Daydreamer NRW über 70 Prozent, war mit ihrem Zweitpony Now or Never ebenfalls platziert und gewann mit ihm das kleine Kür-Finale. “Ich bin ganz ohne Erwartungen in dieses Wochenende reingegangen und deshalb hat es mich umso mehr gefreut, dass beide Ponys so schöne Runden gezeigt haben”, sagte die 15-Jährige. Den siebenjährigen Daydreamer NRW reitet sie erst seit fünf Monaten: “Er ist wirklich einfach ein Traumpony. Er hat zwar manchmal seinen eigenen Kopf, aber das macht ihn auch einzigartig”, schwärmt Fabiana. “Wenn es drauf ankommt, dann gibt er immer sein Bestes und es macht einfach so viel Spaß mit ihm. Ich bin sehr glücklich, ihn an meiner Seite zu haben, und freue mich auf alles, was wir noch gemeinsam erleben können.”

Auf dem zehnten Platz in der Gesamtwertung konnte sich Viktoria Bell bei ihrem ersten Championat behaupten. Mit PAV New York kam die Vize-Landesmeisterin dieses Jahres auf 208,34 Punkte – ein schöner Abschluss der Ponyzeit für die bereits bis Klasse M erfolgreiche Reiterin. Teresa Schreck und Docelli verpassten das Finale um einen Hauch von 0,02 Punkten nach zwei Wertungsprüfungen. Im kleinen Finale gab es Rang vier für die 15-Jährige. Auf Rang fünf war auch Charlotte Morsey im Sattel von Movie’s Starlight im kleinen Finale platziert, in der Gesamtwertung belegte die erst 13 Jahre alte Reiterin den 23. Platz. Knapp dahinter rangierten Joules Radovic und J.B. Mirage auf dem 25. Platz.

Im Nachwuchschampionat, einer auf A-Niveau seit wenigen Jahren ausgeschriebenen Tour, war Jasper Rasche der beste rheinland-pfälzische Teilnehmer. Mit Ninja Warrior M konnte sich der Zwölfjährige nach drei Wertnoten im Siebener-Bereich auf Rang elf im vorderen Drittel behaupten. Dahinter folgten ziemlich geschlossen Antonia Kopper mit Dito van Esseborg auf Rang 16 sowie Mia Gattung mit Coer’s Flip und Mabel Laurie Jones mit Mightly Little Man auf dem gemeinsamen Rang 18. “Auch die Ponyreiter aus dem Nachwuchsbereich haben sich alle gut präsentiert”, bilanzierte Landestrainer Bruno Eidam. Sein Dank ging vor allem an die Heimtrainer für die gute Arbeit und die Unterstützung vor Ort.

“Lief nicht richtig rund”

Bei den Springreitern lief es nicht richtig rund, wie Spring-Landestrainer Sepp Gemein konstatieren musste. “Insgesamt war es zufriedenstellend, aber der ein oder andere hat sich ein bisschen viel Druck gemacht.” Doch wie sein Amtskollege betonte auch er: “Teamtechnisch war es ein wunderschönes Wochenende, die Stimmung in der Mannschaft war toll.” Die meisten seiner Schützlinge waren in der Nachwuchstour auf A-Niveau am Start. Für die Jüngste im Team, die erst elf Jahre alte Lisa Kraft, wäre dabei fast eine Medaille herausgesprungen. Nach dem Sieg in der zweiten Wertung lagen Lisa Kraft und Floh op Jück aussichtsreich, doch im Finale passierte ein Fehler, der sie auf Rang vier rutschen ließ. “Da hat Lisa ein bisschen viel gewollt im Finale”, analysierte Sepp Gemein. Zwölfte wurde Mia-Sophie Debe mit Edino nach drei soliden Prüfungen. Leni Windolf schied im Finale leider aus und lag am Ende auf Rang 28, Jule Frisch und Darling hatten kein gutes Wochenende erwischt und beendeten keine Wertungsprüfung. In der Meisterschaftswertung auf L-Niveau beendete Lynn Kessler mit Galtee Cashel Boy die erste Wertung noch, in der zweiten musste sie dann auch leider ausscheiden, Rang 22 und damit Schlusslicht am Ende.

Im Mannschaftsspringen auf L-Niveau brachten einige Teams nicht alle Reiter ins Ziel, sodass Sepp Gemein mit seinen Schützlingen am Ende auf dem siebten Platz von zehn Teams landete, obwohl auch Leni Windolf und Lynn Kessler den Parcours nicht beenden konnten. “Dafür sind die anderen beiden sehr ordentlich geritten”, lobte der Landestrainer. Mia-Sophie Debe und Edino mussten in ihrem ersten L-Springen nur einen Abwurf verbuchen, Lisa Kraft und Ready to fly kamen sogar fehlerfrei ins Ziel.

Foto: Soulpics

Eva Schaab

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