Eine gelungene Landesmeisterschaft der Vielseitigkeitsreiter richtete der RFZV Geisbüschhof in diesem Jahr erneut aus. Die Dressur- und Springprüfungen wurden samstags auf dem Hof in der Nähe von Mayen geritten, sonntags ging es ins Gelände. Bestens hergerichtet war die Strecke „Zellersbucher Maare“ in Kaisersesch und die Veranstalter konnten sich über ordentliche Starterfelder freuen. Auch in der rheinland-pfälzischen Landesmeisterschaft lösten die Teilnehmerzahlen zwar keine Euphorie aus, waren aber vor allem bei den Junioren höher als in den Vorjahren. Sechs junge Reiterinnen unter 18 Jahren gingen hier an den Start, dafür fiel die Wertung der Ponyreiter wie im Vorjahr erneut aus. Bei den Jungen Reitern (U21) und den Reitern waren die Starterfelder ähnlich wie in den Jahren zuvor.
Ihren ersten Meistertitel in der Vielseitigkeit sicherte sich Johanna Bold (Pf.P.RFV Thaleischweiler-Fröschen) bei den Junioren. Die 17-Jährige, die im Frühjahr bereits Teil der Vierkampf-Equipe bei der Deutschen Meisterschaft und Dritte bei der Landesjugendschärpe Plus gewesen war, gewann überlegen die Vielseitigkeitsprüfung der Klasse A, in deren Rahmen die Meisterschaft der Junioren entschieden wurde. Mit 27 Minuspunkten aus der Dressur startete Johanna Bold mit Rang zwei, blieb dann aber im Springen und auch im Gelände komplett fehlerfrei und beendete die Prüfung im Sattel von Bonfire Heart mit ihrem Dressurergebnis. „Ich bin so stolz auf ‚Brösel'“, lobte die junge Reiterin ihr Pferd.
Fehlerfrei und in der Zeit
Nach Dressur und Springen hatte Clea-Marleen Jahr noch auf Titelkurs gelegen. Die gerade erst 13 Jahre alte Reiterin vom RFV Rheinböllen kam mit ihrer Stute Lilly-Fee auf 22,5 Minuspunkte in der Dressur und behielt die auch nach dem Springparcours. Im Gelände kassierte Clea-Marleen Jahr dann 20 Minuspunkte für eine Verweigerung an Hindernis neun, der Fasanenhütte. Dazu kamen 0,4 Minuspunkte für das Überschreiten der Zeit, am Ende waren es 42,9 Punkte, die Rang zwei in der Prüfung und die Vize-Landesmeisterschaft der Junioren bedeuteten. Die Bronzemedaille und Rang drei in der Prüfung gingen an die 16-jährige Alina Sophia Geimer (RV Prümer Land), die mit Daddys Money in der Dressur dieses Mal etwas unter ihren Möglichkeiten blieb und im Springen einen Abwurf kassierte. Im Gelände war sie dann wieder fehlerfrei und in der Zeit (46,0 Minuspunkte). Auch Caya-Marina Jahr (RFV Rheinböllen), Sophie Zoutzeling (RSG Saarburg) und Lena Sophie Schneider (RFV Miesau) kassierten im Gelände nur minimale Zeitfehler – die Juniorinnen sorgten für schönen Sport auf der Vielseitigkeitsstrecke.
Fehlerfrei und in der Zeit blieben auch die beiden Aspirantinnen auf den Titel der Jungen Reiter (U21) im Gelände der Vielseitigkeitsprüfung der Klasse L. Franziska-Schmidt-Nechl (RGS Gerhardshof Sinzig), die Siegerin der Landesjugendschärpe Plus im Mai, profitierte von ihrer Dressur mit Casander, die mit 29,0 Minuspunkten bewertet wurde. Dazu addierten sich vier Punkte aus dem Springen, mit dem Endstand von 33,0 Punkten belegte die 18-jährige Studentin Rang drei in der Prüfung und sicherte sich den Landesmeistertitel bei den Jungen Reitern. Die Silbermedaille ging an die 16-jährige Louisa Haizmann (RV Montabaur-Horressen), die mit Milana auf 45 Minuspunkte in der Dressur und zwei Abwürfe im Springen kam. Mit 53,0 Minuspunkten in Summe kam sie zwar nicht mehr in die Platzierung, wurde aber Vize-Meisterin. Beide hätten vom Alter her noch bei den Junioren starten dürfen, konnten sich mit ihren Leistungen auf dem L-Niveau aber durchaus sehen lassen!
Zweiter Titel nach Thaleischweiler-Fröschen
Auch der Titel in der Altersklasse Reiter ging an den Pf.P.RFV Thaleischweiler-Fröschen: Louisa Dauenhauer und Rodynho waren mit nur 22,0 Minuspunkten aus der Dressur stark gestartet, mussten dann im Springen aber zwei Abwürfe verbuchen und auch im Gelände kamen nach einer Verweigerung am zweiten Element einer Hinderniskombination an einer Grabenhecke 31,20 Minuspunkte hinzu. 61,2 Minuspunkte in der Endabrechung reichten dennoch locker zum Meistertitel für die 24 Jahre alte Reiterin – auch weil Titelverteidigerin Carola Schmitt-Cordes (RSG Hunsrück Höhen) im Gelände ausschied. Nicole Schütz (RZFV Oberwesterwald) brachte aus der Dressur 33,0 Minuspunkte mit, blieb fehlerfrei im Springen, verbuchte im Gelände eine Verweigerung am Coffin und gewann am Ende mit 73,4 Minuspunkten die Silbermedaille.
Foto: Emely Gütlein