Preis der Besten: Diesmal kein Sieg

„Leider in diesem Jahr kein Sieg“ – so fasste Spring-Landestrainer Sepp Gemein das Abschneiden der rheinland-pfälzischen Equipe beim Preis der Besten 2025 zusammen. Für den Sieg war in den Vorjahren immer Naomi Himmelreich verantwortlich gewesen. Die nun fast 18 Jahre Reiterin aus dem Bundeskader hatte die Traditionsveranstaltung in Warendorf, wichtigstes nationales Championat neben der Deutschen Jugendmeisterschaft und erste EM-Sichtung, 2021 erstmals in der Altersklasse Children (U14) gewonnen und setzte in den Folgejahren bei den Junioren (U18) drei weitere Siege drauf – eine unglaubliche Konstanz. Auch in diesem Jahr lieferte Naomi Himmelreich ab: Sie landete am Ende auf Platz sechs mit Kannut und konnte sich am ersten Tag mit ihrer Vorjahressiegerin Flying Kiss ebenfalls vorne platzieren. Beide Pferde sind erst achtjährig. „Ihr Pferd ist das erste Mal ein Zwei-Sterne-S-Springen hier gegangen, sie hat sich gut geschlagen“, so das Fazit von Bundestrainer Eberhard Seemann.

„Wir können mit den Leistungen sehr zufrieden sein“, sagte auch Landestrainer Sepp Gemein. Neben Naomi Himmelreich war der PSVRP bei den Junioren mit dem 16-jährigen Friedrich Pickers und Chico vertreten. „Er war am ersten Tag Reserve und hatte am zweiten Tag zwei kleine Unachtsamkeiten“, fasste Sepp Gemein zusammen. Bei den Jungen Reitern (U21), die auf S**- und S***-Niveau ritten, lief es bei Mikka Roth und Rossmount Flamenco B am ersten Tag nicht so gut, doch im Finale wurde das erfolgreiche Paar vom RFV Zeiskam Achter. Im Anschluss an den Preis der Besten erhielt Mikka Roth genau wie Naomi Himmelreich die Startgenehmigung für die Future Champions in Hagen, die zweite Sichtung auf dem Weg zur EM.

Startgenehmigung für Hagen

In Hagen werden auch zwei rheinland-pfälzische Dressurreiterinnen dabei sein: Beim Preis der Besten der Jungen Reiter (U21) zeigte Martha-Sophia Pickers sich mit Ferri Rousseau gewohnt sicher. „Das waren gute Runden, sie ist konzentriert geritten“, konstatierte Dressur-Landestrainer Bruno Eidam. Martha-Sophia Pickers, eigentlich noch im Junioren-Alter, hat angesichts ihrer Erfolge in der schweren Klasse ein Jahr früher zu den Jungen Reitern gewechselt. „Unser Ziel waren die Top Ten und das hat sie mit Platz zehn genau erreicht“, sagte Eidam. Eine Platzierung wäre wohl möglich gewesen, doch in beiden Prüfungen schlichen sich Fehler in den Galoppwechsel-Touren ein.

In der Altersklasse Children (U14) schnitt Anastasia Thomsen zwar ebenfalls ohne Platzierung ab, doch mit Findus erhielt die Zwölfjährige genau wie Martha-Sophia Pickers einen Startplatz für die Future Champions. „Sie war sehr aufgeregt vor den Prüfungen“, berichtete Bruno Eidam, „aber sie hat sich tapfer geschlagen.“ Konstant gute Leistungen bescheinigte der Landestrainer auch Joules Radovic, die mit Wilky May FH bei den Ponyreitern nominiert worden war. „Sie ist es ein bisschen vorsichtig angegangen, aber ich denke, sie hat Vertrauen und Mut bekommen.“

Zweimal Platz fünf im Voltigieren

Für die Voltigierer ging es beim Preis der Besten einmal mehr darum, wer die deutschen Farben bei den Weltmeisterschaften Ende Juli in Österreich vertreten wird. Mit im Rennen bei den Junior-Einzeldamen war die Rheinland-Pfälzerin Lara Veth (Schwegenheim). Vorgestellt von Jacqueline Kappis auf Degenhardt von Waldeck belegte das Trio einen hervorragenden fünfte Platz  – die 17-jährige Lara Veth ist also ziemlich nah herangerückt, auch was ihre Zukunftsaussichten auf ein Championat betrifft.

Mira Krzyzanowski lief mit Longenführerin Sophie Kuhn und Wallach Eldorado in den Zirkel ein und konnte bei der Children-Prüfung ebenso den fünften Platz erreichen. Dieser „Preis der Zukunft“ gehört den zwölf bis 14 Jahre alten Talenten, die mit dem Preis der Besten eine breite und wertvolle Bühne haben. Landestrainerin Silke Theisen war vor Ort und zeigte sich besonders von den Kürumläufen ihrer Schützlinge beeindruckt.

Eva Schaab

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