Teams aus den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz Saarland und Sachsen waren vom 06.-09. Sept. 2018 mit über 100 Fahrern nach Viernheim gekommen, um sich dort ein-und zweispännig in Klasse M untereinander zu messen und ihre Mannschaftsmeister 2018 zu ermitteln.

Vor nunmehr 40 Jahren wurde der Grundstein zur Viernheimer Kutschengilde gelegt und man konnte sich1978 nicht vorstellen, dass diese Fahrergemeinschaft so rasant wachsen und ungeahnte Erfolge aus ihr hervorgehen würden. Viele Maßnahmen wie der Bau des Vereinsheimes, die Anlage des Fahr-und Reitplatzes, der Bau der Wagenhalle und Stallungen wurden realisiert. Mit 39 Fahrturnieren gehörte und gehört dieser Verein zu den namhaftesten bundesweit in Sachen Fahrsport. Höhepunkte waren seither  die WM Qualifikation von 1991 der Vierspänner, die Deutschen Meisterschaft der Zweispänner 1995 und die erstmalige Ausrichtung der Deutschen Jugendmeisterschaften 2015. Aus der Kutschengilde sind Deutsche Meister, Landesmeister und Weltmeister hervorgegangen. Dies alles zeigt, dass die Struktur des Vereines bis heute funktioniert und ein reibungsloser Ablauf einer Großveranstaltung  jederzeit gewährleistet ist.

Auch eine große Truppe aus Rheinland-Pfalz mit 21 Teilnehmern, jeweils zwei Teams der Einspänner Ponys, Einspänner Pferde und Zweispänner Ponys, sowie einem Team der Zweispänner Pferde war in Viernheim an den Start gegangen. Die Mannschaften setzten sich  zusammen aus Fahrern mit Erfahrung im internationalen und nationalen Bereich der Kl. S, Fahrern mit Siegen und Platzierungen im M-Bereich und etlichen Nachwuchsfahrern. Der Gemeinschaftssinn, die Freude am Fahrsport und die Motivation, sein Bestes zu zeigen, standen im Vordergrund.
Grün, die Farbe der Hoffnung

Nachdem die Aufstellung der Mannschaften am Donnerstagvormittag offiziell abgeschlossen und die Auslosung der Startfolge erfolgt waren, eröffneten die Einspänner Pferde um 15.00 mit ihren Dressurvorstellungen diese Mannschaftsmeisterschaften Fahren 2018. Alle rheinlandpfälzischen Fahrer belegten Plätze in der zweiten Hälfte des Teilnehmerfeldes,  angeführt von Falko Falkenberg, es schlossen sich an Hubertus Bröhl, Jana Ulrich, Martin Reinhard, Lisa Geringk und Miriam Assmann. Mit einem gemeinsamen Grillabend endete dieser erste Turniertag.

Frühes Aufstehen war freitags angesagt, denn Dressurbeginn der Einspännerponys war auf 7.00 Uhr angesetzt. Rang neun, zehn, elf und zwölf hieß es am Ende für Alexander Berghof, Ivonne Hellenbrand, Christine Bopp und Theo Bopp. Es schloss sich an Dana Schöneberger und Ralph Ballhausen. Leider blieben hier teilweise die Ergebnisse etwas hinter den Erwartungen zurück. Man setzte jetzt alle Hoffnung auf die Marathonprüfung des kommenden Tages. Von den angetretenen Pony Zweispänner Fahrern rangierte  Martin Bolle auf Rang dreizehn als bester Rheinland-Pfälzer vor Jörg Schuch, Bernd Becker, Stephanie Reinhard, Silke Habermann und Lena Schweickert. Ein Aufatmen im rheinlandpfälzischen Team: Routinier Otto Werst holte bei den Zweispänner Pferden mit Rang acht die ersehnte erste Schleife für unser Bundesland. Mit Simone Haag und Jürgen Schneider lagen sie in der Teamwertung auf einem hoffnungsvollen vierten Rang. Neben den anstehenden Siegerehrungen am Abend wurde der erste Teil  Spiel ohne Grenzen durchgeführt.

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt

Nach einer kontrollierten Aufwärmphase von ca. 30 Minuten und einer anschließenden Tierarztkontrolle gingen die ersten Gespanne ins Gelände. Eine exakte Zeiteinteilung war Voraussetzung, um am Ende im angegebenen Zeitfenster das Ziel zu erreichen, denn die langen Hindernisse mit den Variationsmöglichkeiten zum Durchfahren der einzelnen Buchstaben und auch der  Sandboden zollten Tribut. So mancher wunderte sich beim Blick auf seine Uhr vor dem sechsten Hindernis wo die Zeit geblieben war. Für Fahrer und Zuschauer hochinteressant, die eingebaute Speed Strecke innerhalb des Geländekurses. Wer diese am schnellsten durchfuhr durfte sich über einen Ehrenpreis freuen. Die Einspänner Pferde mit 30 Startern waren wieder als erstes gefordert. Lisa Geringk vom RFV Zeiskamm holte alles aus ihrem Randeck Carino heraus, fuhr auf Rang zehn und holte somit die zweite Schleife für die Mannschaft aus Rheinland-Pfalz. Die Einspänner Ponys mit Theo Bopp als Chef der Truppe sollten es richten. Alles klappte recht gut, bis die Nachricht die Runde machte, Theo Bopp ist ausgeschieden, er hatte ein Pflichttor übersehen. Schade, eine Platzierung wäre ihm ansonsten sicher gewesen.  Im ersten Moment ein herber Schlag, denn die Teamwertung war dahin. Im Nachhinein ein Beleg dafür, dass auch den Erfahrensten ein Fehler unterlaufen kann. Aber es sollte noch schlimmer kommen. Die Zweispänner Ponys erbrachten die erwarteten Leistungen mit Stephanie Reinhard auf Rang 14 als Beste in dieser Anspannungsart. Das Gelände der Zweispänner Pferde stand noch an. Jürgen Schneider und Simone Haag, die mit einem fremden Pferd im Gespann unterwegs war, absolvierte mit Rang 13 eine prima Leistung und auch Jürgen Schneider beendete seine Fahrt fehlerfrei. Nun stand noch Otto Werst aus, er kommt zu Hindernis eins,  verfährt sich, korrigiert, fährt aber dann aus dem Hindernis vorzeitig heraus. Schade für das Team. Siegerehrungen und der zweite Teil des Spieles ohne Grenzen ließen bei ausgelassener Stimmung alle Trübsal vergessen.
Der Kampf um die Schleifen geht in die letzte Runde

Nach einer Verfassungsprüfung nahm die letzte Teilprüfung, das Hindernisfahren, seinen Lauf. Aufgebaut war ein Parcours mit flüssiger Torfolge, aber Zeitvorgabe und Spurbreitenzugabe von 20 bzw. 25 cm waren eine echte Herausforderung. So wurde in der Endrangierung noch einiges durcheinandergewirbelt. Konnten wir hier noch punkten? Alle hofften es und drückten die Daumen. Die Einspänner Pferde nahmen Fahrt auf, unter ihnen Jana Ulrich. Sie schaffte, woran keiner mehr glauben wollte. Mit einer Nullrunde und der schnellsten Zeit im Parcours holt sie die goldene Schleife für Rheinland-Pfalz. Mit dieser Leistung rutscht sie in die Platzierungsränge der Kombinierten Wertung auf Rang zehn vor, eine weitere Schleife. Eine dritte kommt noch hinzu, denn auch Martin Reinhard legte eine Nullrunde vor und platzierte sich auf Rang neun. Das Glück war weiter auf unserer Seite, dann auch Alexander Berghof durfte  sich mit Rang sechs der Einspänner Ponys über eine  Schleife freuen. Auch die Zweispänner Ponys lieferten respektable Umläufe ab.  Mit Rang acht holt Simone Haag bei den Zweispänner Pferden eine weitere Schleife und liefert mit Rang zehn in der Gesamtwertung ein tolles Endergebnis ab. Einen Platz auf dem Siegerpodest der Mannschaftswertungen haben die rheinlandpfälzischen Fahrer zwar nicht erreicht, sind aber weiterhin hochmotiviert und planen bereits werden 2019 in Meißenheim /Baden-Württemberg einen Neustart in Angriff nehmen.

Mit den feierlichen Siegerehrungen der Mannschaftsmeister endete diese gelungene Veranstaltung.

Renate Winternheimer

Kommentar des Mannschaftsführers Rheinland-Pfalz:

Es war eine Freude, mit unseren angereisten Fahrern zusammen zu arbeiten. Teamgeist und Gemeinschaftssinn standen im Vordergrund und mit den eingefahrenen Erfolgen, aber auch den Niederlagen, wuchs dieses Team noch enger zusammen. Ich bin mir sicher, dass diese engagierten Fahrer sich auch weiterhin über unsere Landesgrenzen hinaus den Anforderungen des modernen Fahrsports stellen werden, und die gesammelten  Erfahrungen dann wieder nach dem Motto: Jeder für jeden und einer für alle, bei den Süddt. Mannschaftsmeisterschaften 2019 in Meißenheim einbringen werden.