Goldene Ehrungen

Eine goldene Auszeichnung gab es für Hannah Steverding und Sophie Kuhn am 20. April in Herxheim – Steverding erhielt das Goldene Voltigierabzeichen für ihre Erfolge im Einzelvoltigieren, Kuhn das Goldene Longierabzeichen. Beides wurde im Namen der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) überreicht von Iris Schlobach, Mitglied des Fachbeirats Voltigieren, und Landestrainerin Silke Theisen, die eine schöne Laudatio auf ihre „Golden Girls“ hielt.

Dass Hannah Steverding und Sophie Kuhn ihre Auszeichnung gemeinsam erhielten, ist passend, sind sie doch seit langen Jahren gemeinsam passioniert und erfolgreich in ihrer Sportart unterwegs. Voltigieren verbindet die beiden, seit sie im RRV Herxheim in einem Team voltigierten – Sophie als Untermann, Hannah als kleiner und leichter Obermann. 2010 wurden die Weichen gestellt, wie Silke Theisen erzählte: „Da war der Preis der Besten in Kurtscheid. Beide haben mit ihren Familien einen Ausflug gemacht und da reiften der Wunsch und das Ziel, einmal an der Spitze des Voltigiersports mitzuspielen.“ Die ersten Erfolge im Einzelvoltigieren erreichte Hannah Steverding wenig später gemeinsam mit Iris Schlobach und dem Pferd Master, schon bei Carlos, dem Vereinspferd des RRV Herxheim, stand dann Sophie Kuhn – damals noch Sophie Montillon – an der Longe.

Hannelore kommt

2013 folgte für die damals 14-jährige Hannah Steverding die erste sehr erfolgreiche Teilnahme an der Deutschen Jugendmeisterschaft, sie wurde neben dem Einzeltraining Gruppenmitglied des Juniorteams beim VFZ Mainz-Ebersheim und dann kaufte Familie Steverding ein Pferd fürs Einzelvoltigieren – Hannelore. „Die ersten Regionalsichtungen zum Preis der Besten waren nicht euer Freund“, erinnerte sich Silke Theisen. „Die Musik klappte nicht oder das Pferd sah Gespenster.“ 2016 klappte es mit der Teilnahme am Preis der Besten und Hannah Steverding wurde zur Europameisterschaft in Le Mans nominiert, sowohl mit dem Juniorteam als auch im Einzel – leider aber ohne Sophie Kuhn, denn Hannelore war verletzt. In Le Mans ging Steverding auf Wunsch der Bundestrainer mit Cyrano und Doris Marquart an den Start und gewann Bronze sowie mit dem Ebersheimer Team die Silbermedaille. „Sophie hat Hannah trotzdem immer auf ihrem Weg begleitet“, betonte Silke Theisen in ihrer Laudatio. „Und das war Hannah auch immer sehr wichtig, dich in ihrer Nähe zu wissen.“

Auch die DJM 2016 und die Jugend-WM 2017 in Ebreichsdorf (beides mit Celebration und Alexandra Dietrich) fanden für Hannah Steverding – mittlerweile Bundeskadermitglied – ohne Sophie Kuhn statt, doch zur DJM 2017 in Aachen war es dann soweit: die ersehnte gemeinsame erste Medaille mit Wild Cookie und Sophie Kuhn an der Longe. 2018 stand der Wechsel zu den Senioren an, die Altersklasse U21 gab es damals noch nicht. Dafür einen neuen Vierbeiner im Team: Der Fuchs Royal Flash wurde das gemeinsame Erfolgspferd. Bereits bei der Premiere in Elmshorn gab es einen respektablen neunten Platz, 2019 in Alsfeld gab es dann die Bronzemedaille. Zur DM verstärkte Hannah Steverding zudem das Team Fredenbeck und gewann ebenfalls Bronze.

Geschätzte Erfahrung

Nach der Corona-Zwangspause gab es 2021 wieder Turniere und wieder eine Deutsche Meisterschaft in Verden sowie eine WM in Budapest für das Trio. 2023 lag der Fokus der mittlerweile 24-jährigen Sportlerin auf dem Kölner Team – die richtige Entscheidung, so wurde Hannah Steverding Deutsche Meisterin, Europameisterin und Nationenpreissiegerin. Auch Sophie Kuhn war nicht untätig: Sie bildete zahlreiche Pferde aus, begleitete Lara Thiel (RV Bad Dürkheim) und Luisa Rossitsch aus Mainz auf ihren Erfolgswegen. „Die umliegenden Vereine schätzen deine Erfahrung und deine Unterstützung sehr“, sagte die Landestrainerin. Jonathan Geib begleitet Sophie Kuhn seit zwei Jahren mit Caru und Diacontina und hat aktuell mit ihm einen zweiten Bundeskaderathleten an ihrer Longe. Zehnmal erhielt die 33-Jährige die erforderliche Pferdenote mit einem Durchschnitt von 7,5 und höher – das bedeutete das Goldene Longierabzeichen. Silke Theisen lobte: „Mit viel Geduld, Selbstbewusstsein und Fingerspitzengefühl vermittelst du den Pferden die nötige Souveränität und Leistungsbereitschaft.“

Hannah Steverding erreichte zehn Mal die erforderliche Endnote von 8,0 und höher im Einzelvoltigieren – mit dem Kölner Team hatte sie diesen Meilenstein zuvor ebenfalls schon erreicht. Bei der Überreichung des Goldenen Voltigierabzeichens im Einzelvoltigieren sagte Silke Theisen: „Mit viel Disziplin, Ehrgeiz und Fleiß hast du in den letzten Jahren an deinem Talent gefeilt wie an einem Rohdiamanten und doch zu einer Weltspitzensportlerin entwickelt.“

Foto: Andreas Danner

Eva Schaab

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