Landesmeisterschaften Fahren der Zweispänner – RV Veldenz Lauterecken im Fahrsportfieber

Mit einem neuen Profilbild und seinem bewährten Slogan“ Sport verbindet, baut Freundschaften und Zusammenhalt auf und macht in erster Linie Spaß“ feiert der RV Veldenz Lauterecken in diesem Jahr sein 50jähriges Bestehen. Der Verein mit seinen regen und tatkräftigen Mitgliedern hat sich in den letzten Jahren zu einem der bekanntesten Veranstalter in Sachen Fahrsport in Rheinland-Pfalz etabliert. Auch dass eine Veranstaltung dieses Ausmaßes ohne  Sponsoring in der heutigen Zeit fast undenkbar scheint, dies ist den Verantwortlichen durchaus bewusst und so  pflegen sie ihre Kontakte, stehen auch in anderen Belangen außerhalb des Vereins hilfreich zur Seite, finden in der Verbandsgemeinde stets Entgegenkommen  und erhalten Unterstützung vom Landesverband.

Vom 28.-30. Juni 2019 sorgte das bewährte Konzept des Reitervereins bei dieser rheinlandpfälzischen Landesmeisterschaft der Zweispänner Pferde und Ponys, wie in den Jahren zuvor, für einen reibungslosen Ablauf an allen drei Turniertagen. Der eng gesteckte Zeitrahmen bei einem Nennergebnis von 80 Fahrern entspannte sich durch einige Absagen. Ausgeschrieben zu dieser Meisterschaft waren kombinierte Wertungsprüfungen der Klasse M für Pferde und Ponys, bestehend aus Dressur, Gelände und Hindernisfahren. Ebenfalls in dieser Leistungsklasse gingen die Einspänner Pferde und Ponys an den Start. Auch Fahrer der Klasse A stellten ihre Gespanne ein-und zweispännig in kombinierten Wertungsprüfungen vorzustellen. Mit integriert waren außerdem die Austragung der Pfalzmeisterschaften der Zweispänner.

Freitag = Dressurtag
Die Fahrer fanden, wie schon in den Jahren zuvor, einen gepflegten Dressurplatz vor. Die  Dressurvorstellungen der Zweispänner Pferde Kl. M wurden zu Beginn am Freitagmorgen mit Spannung erwartet, konnten die vier gestarteten rheinlandpfälzischen Teilnehmer hier schon erste wertvolle Punkte zur Meisterschaft sammeln, was  Otto Werst vom Zellertal Donnersberger RuFVdie mit seinem Sieg in dieser Startergruppe gelang. Platz zwei eroberte sich Johannes Müller aus dem Saarland und Dr. Laura Oberlin aus Baden-Württemberg wurde Dritte .Bei den Zweispänner Ponys ließ sich die  Rheinlandpfälzerin Silke Habermann vom FSV Nürburgring mit ihrer gelungenen Vorstellung Rang eins nicht nehmen. Jörg Schuch vom gastgebenden Verein war seiner Mitstreiterin zur Meisterschaft mit Rang drei dicht auf den Fersen. Dazwischen sicherte sich Iljana Altersberger aus Hessen Rang zwei. Goldene Schleifen ermittelte die Jury für  Falko Falkenberg mit Frederic F im großen  Teilnehmerfeld der Einspänner Pferde und für Jana Chladek von der Viernheimer Kutschengilde bei den Einspänner Ponys. Zwei Volltreffer aus dem Hause Werst landeten Judith Werst mit Orlando in der Klasse A Einspänner und Leonie Eisenbarth mit Norton und Nemo bei den Zweispännern. Den Abend läutete der Sektempfang des RV Veldenz Lauterecken ein und ließ die Anspannungen dieses ersten Turniertages vergessen.  Mit den anschließenden Siegerehrungen endete der offizielle Part.

Heiße Räder im Gelände bei hochsommerlicher Witterung
Den attraktivsten Teil eines jeden Fahrturniers stellt für die Zuschauer der Geländeparcours mit seinen Hindernissen dar. Schnelles Umgreifen der Leinen, hierbei den richtigen Weg einschlagen und gleichzeitig die Stoppuhr wegen des vorgegebenen Zeitlimits im Auge haben, all dies erfordert von Fahrern und Beifahrern höchste Konzentration. Wegen der recht warmen Witterung und zur Schonung der Pferde hatte der Parcoursbauer die Zeitlimits  und auch die Wegestrecke  diesen Verhältnissen angepasst. Dass diese Wetterlage auch den Menschen zu schaffen machte, zeigten etliche Korrekturen und Steher in den Geländehindernissen. Die hieraus resultierenden Zeitverluste waren auch durch weiteres rasantes Tempo nicht mehr wett zu machen. Mit angepasstem Tempo und fehlerfrei in den Geländehindernissen pilotierte Dr. Laura Oberlin ihr Gespann zum Sieg bei den Zweispänner Pferden. Mit drei Bestzeiten tat ihr Vanessa Spalt von den Schmelzer Kutschfahrern dies  bei den Zweispänner Ponys gleich. Mit Randeck  Carino  an den Leinen gewann Lisa Geringk vom RFV Zeiskam diese Prüfung der Einspänner Pferde und bei den Ponys siegte Michael Schwind. Bei stark reduziertem Starterfeld der Kl. A Einspänner hatte  Björn Kern vom RFV Ottenheim mit drei Bestzeiten die Nase vorn. Als Gesamtsiegerin dieser Leistungsklasse ging mit dem anschließenden Sieg im Hindernisfahren Jana Ulrich mit Dragomira hervor. Im Gelände stark unterwegs war Birgit Spalt bei den Zweispänner Kl. A, was mit Platz eins in dieser Gruppe belohnt wurde. Den Gesamtsieg musste sie aber Matthias Heberle vom RFV Schriesheim überlassen. Mit einem gemeinsamen Buffet am Abend und viel Gesprächsstoff über die Geschehnisse des Tages endete dieser Samstagabend.

Sonntag = Tag der Entscheidung
War es tags zuvor schon recht warm, so zollte die Hitze am Sonntag ihren Tribut. Gesundheitliche Probleme bei Fahrer und Pferd führten zu Ausfällen und den Zuschauern konnte man es nicht verdenken, wenn sie lieber zu Hause blieben. Dem sportlichen Geschehen tat dies keinen Abbruch und der Nervenkitzel um den Meisterschaftstitel begleitete die Sportler bis zum Ende der Veranstaltung. Nachdem  die Gespanne der Klasse A am frühen Vormittag ihr Hindernisfahren beendet hatten, stand bei den Teilnehmern der  Kl.M die letzte entscheidende Teilprüfung noch aus. Als erstes fiel die Entscheidung  bei den Einspänner Ponys. Den Hindernisparcours, der es faustdick in sich hatte, beendete als Beste Dr. Astrid Rauchhaupt mit der geringsten Fehlerpunktzahl. Der Gesamtsieg allerdings war der rheinlandpfälzischen Nachwuchsfahrerin Dana Schöneberger vom RFV Mainz-Gonsenheim nicht mehr zu nehmen. Nach Rang zwei in Dressur und Gelände genügte der vierte Rang im Hindernisparcours für diesen tollen Erfolg.

Für die einzige gezeigte Nullrunde innerhalb der erlaubten Zeit nahm Jana Ulrich mit Romero bei den Einspänner Pferden die Gratulationen für diesen verdienten ersten Rang entgegen. Mit gleichbleibend guten Ergebnissen in allen drei Teilprüfungen überzeugte aber  Lea Schmelzer von der KFG Hohenlohe-Franken als Gesamtsiegerin. Jetzt ging es bei den Zweispänner Ponys um den Meisterschaftstitel, lagen doch die beiden verbliebenen Rheinlandpfälzer punktemäßig nur ganz knapp auseinander. Leider viel zu langsam im Parcours unterwegs war dann Silke Habermann und verspielte so mit etlichen Zeitfehlern den Meistertitel. Sie musste sich mit der  Silbermedaille zufrieden geben. Flott  hingegen kämpfte sich Jörg Schuch  durch die Kegel, leistete sich zwei Abwürfe und zwei Zeitfehler, lag am Ende aber Rang zwei in der Gesamtwertung und darf sich auch 2019 wieder Landesmeister der Zweispänner Pony nennen. Der Gesamtsieg in dieser Kategorie ging an Monja Hahn KFG Hohenlohe-Franken. Entspannter sah es bei den Zweispänner Pferden aus. Zielsicher steuerte Otto Werst sein Gespann durch die Kegel und gewann mit nur 5,29 Fehlerpunkten dieses Hindernisfahren,  In der Endabrechnung belegte er Rang zwei hinter Dr. Laura Oberlin und darf verdient rheinlandpfälzischer Landesmeister der Zweispänner Pferde 2019 genannt werden .Die Silbermedaille wurde Anja Zoske überreicht und Bronze erhielt Alexander Schneider. Beide waren für den Fahrsportverein Kaiserslautern Land  am Start. Die Rangierungen in der Pfalzmeisterschaft blieben identisch. Die Meisterehrungen wurden vorgenommen vom ersten Vorsitzenden des Vereins Heiko Assmann und von der Vorsitzenden des Pferdesportverbandes Pfalz, Frau Brigitte Seidler.

Mit einer letzten großen Ehrenrunde schloss diese gelungene Fahrsportveranstaltung mit fairem Pferdesport an allen drei Turniertagen ab.

Renate Winternheimer

 

Kommentar der Vorsitzenden des PSV Pfalz, Brigitte Seidler
Es stellt immer wieder eine große Herausforderung  dar, solch ein Mammutturnier auszurichten. Die Organisatoren und Helfer des RV Veldenz Lauterecken hatten in gewohnt perfekter Manier wieder Anlage und Geländestrecke vorbereitet und somit einen hervorragenden Rahmen für die angereisten Fahrsportler geschaffen. Ausgezeichnete Bedingungen und ein motiviertes Team kennzeichneten auch diese Landes-und Verbandsmeisterschaften. Und auch die vielen Zuschauer, die man dort auf der Höhe gewohnt ist, werden im nächsten Jahr bei ein paar Grad weniger ganz sicher wieder kommen.

Kommentar des Sportkreisvorsitzenden des Sportbundes Pfalz, Stefan Göttel
Zum 50 jährigen Jubiläum des Reitervereins Lauterecken durfte ich, als Vertreter des Sportbundes Pfalz, eine top organisierte Veranstaltung besuchen. Mit viel Engagement haben die ehrenamtlichen Helfer, in vielen Stunden der Vorbereitung, ein tolles Turnier auf die Beine gestellt. Dies hat Pferdefreunde aus dem Kreis Kusel und weit drüber hinaus angezogen. Bei den Fahrprüfungen wurden hervorragende Leistungen der Gespanne gezeigt. Die Schnelligkeit und Präzision, mit der die Teilnehmer/innen, den Parcours bewältigt haben hat mich begeistert.

PSV RP

X